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KI | Maschinelle Übersetzungen

Sind ChatGPT und der Google Translator Übersetzungslösungen für Ihr Unternehmen?

KI beeinflusst unser Leben immer mehr. Dabei können Chatbots wie ChatGPT auch Texte in Fremdsprachen generieren. Aufgrund ihrer auf Wahrscheinlichkeiten basierenden Funktionsweise und mangels Textverständnis sind sie für Übersetzungen jedoch nicht erste Wahl. Ohnehin sind die Sprachen, die ChatGPT unterstützt, recht überschaubar.

Geeigneter sind Tools für maschinelle Übersetzungen, wie etwa der Google Translator, der in die in Deutschland führende Suchmaschine integriert ist, und auf den daher jeder Zugriff hat. 
Maschinelle Übersetzungen haben aber noch signifikante Schwächen, die beim Einsatz im professionellen Umfeld Probleme bereiten. Hierbei sind insbesondere zu nennen:

1. Der Kontext wird nicht beachtet. Häufig werden daher im Zusammenhang falsche bzw. unpassende Begriffe verwendet. Dies gilt umso mehr, wenn Begriffe für sich stehen und nicht in einem Satz.

2. Die Terminologie wird nicht einheitlich verwendet. Erscheint ein Begriff häufiger im Text, kommt es regelmäßig vor, dass er unterschiedlich übersetzt wird. In Bedienungsanleitungen führt dies zu Irritationen, in Verträgen mitunter schlicht zu falschen Inhalten.

3. Wortspiele, Sprichwörter, Redewendungen, Mehrdeutigkeiten, etc. werden nicht erkannt. In der Zielsprache ist der Text dann unverständlich oder wird der Sinn schlicht falsch wiedergegeben.

4. Es bestehen stilistische Schwächen. Je kreativer der zu übersetzende Text ist, desto problematischer. Dies trifft beispielsweise auf Texte im Bereich Marketing zu.

5. Auch da bei den gängigen Übersetzungsprogrammen technisch bedingt keine 100%ige Übereinstimmung von Ausgangs- und Zieltext bestehen muss, kommt es immer wieder zu Fehlern. Bei juristischen Texten beispielsweise, bei denen häufig sehr lange, verschachtelte Sätze vorkommen, ist die Gefahr groß, dass ein Fehler passiert.

6. Zwischen Ländervarianten (wie beispielsweise Portugiesisch für Portugal und Portugiesisch für Brasilien) wird regelmäßig nicht unterschieden.

7. Eine Lokalisierung findet nicht statt. Die im Zielland gängigen Datums-, Zeit-, Währungs- und Temperaturangaben sowie Maßeinheiten und Umrechnungsgrößen bleiben unbeachtet. 

8. Referenzmaterial kann ebenso wenig berücksichtigt werden, wie bestehende Glossare oder sonstige terminologische Vorgaben.

9. Eigennamen werden oft nicht als solche erkannt und darum übersetzt. Mitunter werden aber auch Begriffe als Eigennamen angesehen und daher nicht übersetzt, obwohl es sich nicht um Eigennamen handelt und eine Übersetzung nötig wäre.

10. Kommen in einem Text unterschiedliche Sprachen vor, etwa weil jemand in einer anderen Sprache zitiert wird, führt dies regelmäßig zu Problemen.

11. Die Erstellung bzw. Einbindung von Terminologie-Datenbanken in den Übersetzungsprozess ist regelmäßig nicht möglich

12. Je nach verwendetem Programm und Methode können Probleme im Hinblick auf den Datenschutz bestehen, beispielsweise wenn ein Tool zur maschinellen Übersetzung online verwendet wird.

13. Letztlich: Ein Tool für maschinelle Übersetzungen steht für Fehler und deren Folgen nicht gerade.

Sind maschinelle Übersetzungen also völlig unbrauchbar? Nein. Bei privater Korrespondenz beispielsweise oder wenn es darum geht, vom Inhalt eines Textes Kenntnis zu nehmen, sind Google Translator & Co. gut zu gebrauchen und sehr nützlich.

Wenn es aber um Texte im professionellen Umfeld geht, um Texte, die veröffentlicht werden sollen, wenn es auf die richtige Terminologie ankommt oder wenn Texte juristisch Bestand haben müssen, dann sind rein maschinelle Übersetzungen keine Option.

Je nach Sprachkombination, Fachgebiet und Art des Textes kann eine maschinelle Vorübersetzung Sinn machen, auf deren Grundlage ein professioneller Übersetzer den Text weiterbearbeitet. Man spricht dabei von Post Editing der maschinellen Übersetzung. Unterschieden wird insofern zwischen „Light Post Editing“ und „Full Post Editing“. Während „Light Post Editing“ das Ziel hat, einen „lesbaren“ Text zu erstellen, hat „Full Post Editing“ das Ziel, einen Text zu erstellen, der sich von der Qualität der Übersetzung eines Humanübersetzers nicht unterscheidet.

„Light Post Editing“ ist für Alpha Communication grundsätzlich keine Option, da es mit unserem Qualitätsanspruch nicht vereinbar ist.

„Full Post Editing“ kommt in Betracht, sofern Sprachkombination, Fachgebiet und Art des Textes ein Post Editing ermöglichen, das mit einem geringeren Aufwand als eine herkömmliche Übersetzung zu einem qualitativ vergleichbaren Ergebnis führt. Inwiefern dies eine Option darstellt, klären wir mit Ihnen gerne für das jeweilige Projekt.

Dabei werden selbstverständlich auch in den Fällen, in denen eine maschinelle Vorübersetzung Teil des Übersetzungsprozesses ist, die Terminologie-Datenbanken eingebunden, die wir für alle unsere Kunden führen. So stellen wir auch hier sicher, dass die unternehmenseigene Terminologie des Kunden einheitlich verwendet wird.

Gerne beraten wir Sie ausführlich zu diesem Thema.